Bücher,  Rezension

{Rezension} Kiss me, kill me

KLAPPENTEXT

Das kann nicht sein! Niemals hat Emilys Vater das Mädchen umgebracht, auch wenn alles gegen ihn spricht. Emily ist von seiner Unschuld überzeugt, aber sie weiß nicht, was wirklich im Wald passiert ist. Der Wald, in dem ihr Vater die tote Ashlee gefunden hat. Der Wald, in dem es dunkle Pfade und verbotene Spiele gibt. Der Wald, in dem Damon sich plötzlich mit ihr treffen will, obwohl er sie bisher keines Blickes gewürdigt hat. Emily muss vorsichtig sein, denn Damon war Ashlees Freund. Vielleicht will er sich rächen. Vielleicht ist da aber auch tatsächlich etwas – zwischen ihm und ihr. Und vielleicht kann Emily sogar herausfinden, was wirklich geschehen ist.

Quelle: Carlsen

MEINE MEINUNG

„Kiss me, kill me“ verspricht eine spannende Jugendgeschichte und genau das wird dem Leser auch geboten. Als Emilys Vater die tote Ashlee aus dem Wald trägt, ist er sofort der Hauptverdächtige bei der Suche nach dem Mörder. Schließlich ist er ehemaliger Soldat und leidet unter einem Kriegstrauma. Emily glaubt hingegen an seine Unschuld und versucht herauszufinden, was wirklich geschehen ist. Ashlees Freund Damon scheint irgendwie in die Sache verwickelt zu sein. Langsam kommen sich die beiden näher, obwohl sie sich doch eigentlich nicht ausstehen können.

Das Cover zieht einen regelrecht an. Alles verläuft in den Wald, der im Buch natürlich eine große Rolle spielt. Die Gestaltung deutet einen spannenden Thriller an, ebenso der Titel. Beides finde ich passend gewählt, der paradoxe deutsche Titel gefällt mir fast noch besser als der Originaltitel „The Killing Woods“.
Sehr lebhaft und detailliert schildert die Autorin das Geschehen. So kann man sich zwar alles wunderbar vorstellen, doch an manchen Stellen unterbricht der Schreibstil die Spannung. Statt endlich zu erfahren, wie es weitergeht, wird man mit einer Beschreibung des Waldes konfrontiert. Im Großen und Ganzen liest sich die Geschichte aber sehr gut, ich habe das Buch fast komplett an einem Tag gelesen.
Das könnte auch an den Protagonisten liegen. Emily habe ich sofort ins Herz geschlossen. Ihre Liebe zum Wald ist in jedem Satz spürbar und auch dass sie so sehr an ihren Vater glaubt, hat mir gut gefallen. Sie nimmt ein bisschen die Rolle des unschuldigen Vorstadtmädchens ein.
Damon hingegen verkörpert den heiß begehrten Sportstar der Schule. Er weiß nicht so recht, wie er mit Emily umgehen soll. Einerseits hält er ihren Vater für den Schuldigen, andererseits hat er Zweifel, was in der Nacht im Wald passiert ist. Dieser verletzliche nachdenkliche Damon wird dem Leser schnell sympathisch.
Die Idee der Geschichte ist sicher nicht neu. Es tauchen die bekannten Jugendliteraturelemente auf. Dennoch zieht einen das Buch in seinen Bann, denn die Umsetzung ist gelungen. Auch die Auflösung ist noch einmal spannend, obwohl sie nach dem ersten Erahnen noch eine ganze Weile hinausgezögert wird. Mir war es manchmal dann doch einfach zu klischeehaft und offensichtlich.

FAZIT

4 von 5 Lesebändchen

In „Kiss me, kill me“ kann Lucy Christopher mit einer spannenden Jugendgeschichte überzeugen. Die Charaktere und das Setting sind sehr schön ausgearbeitet. An mancher Stelle enthält die Geschichte meiner Meinung nach aber doch zu viele Klischees und wird zu lange hinausgezögert.

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