Bücher,  Rezension

Nach mir die Flut – Sarah Perry

Nach mir die Flut von Sarah PerryWerbung // Titel: Nach mir die Flut / AutorIn: Sarah Perry / Originalsprache: Englisch / Originaltitel: After me comes the flood / ÜbersetzerIn: Eva Bonné / Verlag: Eichborn / Erschienen: September 2018 / Hardcover / 271 Seiten / 24,00€ (D) / ISBN 978-3-8479-0651-3

KLAPPENTEXT

An einem heißen Sommertag beschließt John Cole sein Leben hinter sich zu lassen. Er sperrt seinen Buchladen zu, den nie jemand besuchte, und verlässt London. Nach einer Autopanne sucht er Hilfe, verirrt sich und gelangt zu einem herrschaftlichen, aber heruntergekommenen Anwesen.
Dessen Bewohner empfangen ihn mit offenen Armen – aber hinter der seltsamen Wohngemeinschaft steckt ein Geheimnis. Sie alle kennen seinen Namen, haben ein Zimmer für ihn vorbereitet und beteuern, schon die ganze Zeit auf ihn gewartet zu haben.
Wer sind diese Menschen?
Und was haben sie mit John vor?

Quelle: Lübbe

MEINE MEINUNG

Noch immer weiß ich nicht so recht, was ich von Nach mir die Flut halten soll. Der Klappentext hatte mich unglaublich neugierig gemacht. Doch das Mysterium um John Coles (un)erwartete Ankunft wird leider sehr schnell aufgeklärt.

Über John wissen wir nur wenig. Vor allem in Dialogen lernen wir ihn und die Nebenfiguren besser kennen. Wirklich greifbar wurde für mich aber niemand, stets erfährt man bloß Bruchstücke.

Sarah Perry schreibt sehr komplex und verdichtet die Handlung stark. So blieb am Anfang kaum Zeit, sich in die Geschichte einzufinden und gemütlich mit dem Lesen zu beginnen. Generell ist „Nach mir die Flut“ ein Buch, das viel Konzentration erfordert, um wichtige Details nicht zu verpassen.

Gleichzeitig passiert aber eigentlich gar nicht viel. John findet sich in den Alltag der seltsamen Hausbewohner ein. Der Sommer ist extrem heiß und trocken, alle sind etwas träge. Dadurch gibt es kaum Handlung und Spannung fehlte mir auch an vielen Stellen. Passend dazu sind die Beschreibungen eher nüchtern und emotionslos.

Lange habe ich mich gefragt, wo die Geschichte hinführen soll. Bei nicht einmal 300 Seiten also eher eine zähe Lektüre. John berichtet in Tagebucheinträgen über seine Erlebnisse und Beobachtungen, insgesamt begleiten wir ihn eine Woche. Am Ende, so viel kann ich verraten, gibt es natürlich den üblichen Spannungshöhepunkt. Doch gemäß dem Schreibstil geht auch hier alles furchtbar schnell und es fiel mir schwer, gedanklich folgen zu können.

Insgesamt bleibt dem Leser sehr viel Spielraum für eigene Interpretationen, genau darauf hat es die Autorin vermutlich angelegt. Dem Plot kann ich auch durchaus etwas abgewinnen. Ich glaube, bei mir war es zum Teil einfach der falsche Zeitpunkt für das Buch.

FAZIT

3 von 5 Lesebändchen

Der Klappentext verspricht leider mehr, als das Buch halten kann. Nach mir die Flut fordert viel Konzentration und eigene Interpretation. Somit richtet sich der Roman eher an ein anspruchsvolles Publikum.

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