Social-Media-Walk in der Deutschen Nationalbibliothek
Vor etwas über zwei Monaten habe ich an einer ganz besonderen Veranstaltung teilgenommen: Die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) in Leipzig hat einen Social Media Walk veranstaltet. Was das ist? Ganz einfach eine spezielle Form einer Führung, bei der die Teilnehmer fleißig Fotos und Infos über ihre Social Media Kanäle teilen.
Eine permanente Aktivität im Internet war leider nicht ganz möglich, denn die DNB hat in den Magazinen eben doch andere Prioritäten als funktionierendes Netz.
Ihr habt Interesse an einem Blogbeitrag signalisiert und auch wenn es nun eine ganze Weile gedauert hat, hier kommt er endlich. Zunächst muss vielleicht die Sache mit dem Namen geklärt werden. An der Fassade steht nach wie vor „Deutsche Bücherei“. So hieß die Bibliothek zu Zeiten der deutschen Teilung und auch noch danach eine Weile. Doch die „Deutsche Bücherei“ und die „Deutsche Bibliothek“ in Frankfurt am Main wurden zusammengeschlossen und erfüllen nun gemeinsam die Aufgaben der DNB.
Die über hundertjährige Geschichte der Bibliothek sieht man an vielen Stellen. Sehr edel und andächtig präsentieren sich beispielsweise die Eingänge zu den Lesesälen.
Doch nicht alles blieb so, wie es einmal gebaut wurde. Als Bibliothek mit nationalem Sammelauftrag hat man vor allem ein Problem: Der Bestand wächst. Und wächst und wächst und wächst. Also muss auch das Gebäude mitwachsen und die ein oder andere Außenwand liegt dann plötzlich innen.
Übrigens können wir froh sein, dass die Bibliothek nicht so gewachsen ist, wie im ersten Modell zu sehen. Wer sich nur ein bisschen Gedanken um das Thema Bestandserhaltung macht, sieht sofort, was da nicht stimmt: die unzähligen Fenster. Fenster = Tageslicht = schlecht für die Bücher, die möglichst noch sehr sehr lange erhalten bleiben sollen.
Das zweite Modell zeigt die Bibliothek im aktuellen Zustand. Im silberfarbenen Erweiterungsbau befindet sich neben der Bibliothek außerdem das Deutsche Buch- und Schriftmuseum. Ein Besuch lohnt sich, wenn ihr mal die Gelegenheit habt! Die Türme dahinter werden auch Büchertürme genannt. Und sie beherbergen, wer hätte das gedacht, zahlreiche Magazine mit Büchern.
Ja, jetzt habe ich doch glatt ein bisschen geschummelt. Die Büchertürme haben wir uns beim Social Media Walk gar nicht angesehen. Aber ich sag mal so: Wählt einfach den richtigen Studiengang, dann kommt man da mit der Uni mal rein. Oder darf irgendwann vielleicht auch dort arbeiten. ;)
Wie in fast jeder anderen Bibliothek gibt es auch in der DNB nicht nur Bücher. In Leipzig befindet sich auch das Deutsche Musikarchiv. Und die Tonträger werden nicht nur als solche gesammelt, sondern mitsamt der Verpackung und den netten Beiwerken, mit denen man sie erwerben kann.
Aber zurück zu Büchern! Wir durften einen Blick in das allererste Buch der Bibliothek werfen – und den allerersten Katalog, damals noch in Buchform. Später gab es natürlich einen Zettelkatalog. Musstet ihr schon mal mit einem arbeiten? Zum Glück sind diese Zeiten weitestgehend vorbei und man findet heute alles digital und online, was das Suchen und Finden natürlich unheimlich erleichtert.
Nicht nur das Gebäude der DNB ist geschichtsträchtig, es enthält auch einige Schätze aus der Buchdruckgeschichte. Das Buch- und Schriftmuseum hat zum Beispiel einen ganzen Keller voll mit alten Druckmaschinen. Und dann gibt es in der Bibliothek auch eine Seite einer Gutenbergbibel. Ich glaube, dazu muss ich dann nichts weiter erklären. :)
Aber keine Sorge, neben so viel Altem gibt es auch ganz viel Neues. Nationaler Sammelauftrag bedeutet nämlich, dass unter anderem jedes in Deutschland erscheinende Buch gesammelt wird. Euer Lieblingsbuch ist ganz sicher dabei! Egal, ob Kinderbuch, Krimi oder Kochbuch.
Danke an das Team der DNB für den schönen Abend!