Bücher,  Rezension

Mausmeer – Tamara Bach

Mausmeer von Tamara Bach

Titel: Mausmeer / AutorIn: Tamara Bach / Verlag: Carlsen / Erschienen: Februar 2018 / Hardcover / 142 Seiten / 12,99€ (D) / ISBN 978-3-551-58380-2

KLAPPENTEXT

Nur dieses eine Wochenende. Nur noch einmal in Opas altes Haus am Arsch der Welt, hier war alles immer gut. Nur das will Ben, der gerade achtzehn geworden ist und irgendwie festhängt – in der Schule, in der Familie, im Leben. Ein paar Tage raus aus allem. Zusammen mit Annika, der großen Schwester, die doch immer die Vernünftigere war. Einen Spaziergang, ein Osterfeuer und einen umgefallenen Tisch und die Folgen später sieht nicht mehr alles so aus wie vorher.

Quelle: Carlsen

MEINE MEINUNG

„Mausmeer“ hat gerade einmal 142 Seiten, aber etwas Leichtes für zwischendurch darf man hier nicht erwarten. Die Lektüre fordert. Und zwar zunächst Konzentration, denn Tamara Bach schreibt sehr besonders. Es gibt kaum Details – nur genau das, das wichtig ist. Der Rest bleibt der Fantasie des Lesers überlassen. Man liest eher die Gedanken von Ben und Annika als einen Roman. So, wie Gedanken eben sind: Mal kurz, mal lang. Mal verworren, mal klar.

Konzentration auch deshalb, weil aus beiden Perspektiven erzählt wird, beide in Ich-Form, aber ohne eine Angabe, um wen es sich gerade handelt.

Fordernd – dann, wenn es zu erkennen gilt, was geschieht und was zuvor geschah. Warum sind die beiden im Haus des Opas? Was geht im jeweils anderen vor? Auf den ersten Blick eine Alltagsflucht, auf den zweiten steckt mehr dahinter. Tamara Bach lässt Emotionen frei werden – zwischen den Zeilen. Man muss sie selbst finden.

 

Ich schaue nach einer Uhr, wo ist eine Uhr, alles ohne Zeit hier. (S. 39)

 

Das Thema? Kein typischer Jugendroman. Eine Geschwister-, keine Liebesbeziehung. Und dennoch: Sich selbst finden, Erwachsen werden, Fehler eingestehen – lernen, es besser machen.

Das Ende ist offen. Etwas anderes hätte hier auch gar nicht gepasst. Wir erleben Ben und Annika nur in der Blase des Osterwochenendes – nicht davor, nicht danach. Auch hier muss der Leser selbst denken.

FAZIT

4 von 5 Lesebändchen

Was ich davon halte? Vom Stil sehr viel. Nur manchmal, da hätte ich doch gern das ein oder andere mehr erfahren. Leseempfehlung ja, aber nur eingeschränkt. Das wird nicht jedem gefallen und bei der Zielgruppe Jugendlichen kann ich es nur ganz schwer einschätzen.

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