Reisebericht

Ein glückliches neues Jahr!

Heute ist der 10. Februar 2013. Für die meisten ein ganz
normaler Sonntag. Aber für mehr als ein siebtel der Weltbevölkerung beginnt
heute ein neues Jahr: Das Jahr der Schlange!

Ihr habt es sicher schon erraten, es geht um das chinesische
Neujahr, bzw. Neujahr nach dem Mondkalender oder auch das Frühlingsfest. Da
ich das im letzten Sonnenjahr nicht mehr geschafft habe, möchte ich nun das neue Mondjahr begrüßen, indem ich Euch von meiner Chinareise im vergangenen Herbst
berichte. 
Klar, das geht nicht alles auf einmal, aber das chinesische
Neujahrsfest dauert auch nicht nur einen Tag. Es gibt drei gesetzliche Feiertage, aber traditionell kann man auch fünfzehn Tage lang feiern. Da merkt
man schon, „da drüben“ hat der Jahreswechsel viel mehr Bedeutung, als bei uns
in Europa. Wenn ich mich da so an 2012 erinnere… wir mussten schon am 2.
Januar wieder zur Schule!
In den nächsten fünfzehn Tagen dreht sich hier also alles, oder zumindest fast alles, um zwei Wochen Schüleraustausch-Projekt nach China. Passend dazu finden nächste Woche Fremdsprachentage an unserer Schule statt, aber darüber erzähle ich später noch. Jetzt geht es erstmal mit einem Neun-Stunden-Flug von Frankfurt in die Hauptstadt Chinas: Peking! Bitte bedenkt, dass wir schon seit dem frühen Montag-Morgen unterwegs sind, wir mussten ja auch erstmal nach Frankfurt kommen, und, dass nach China im Oktober sechs Stunden Zeitverschiebung waren…
Als wir an einem trüben Dienstag Morgen gegen sechs Uhr Peking erblickten, sind wir alle schon sehr müde vom langen Reisen. „Wir“ sind sechzehn Schüler (vierzehn Mädels und nur zwei Jungs :)) und zwei Lehrer, die das Abenteuer China wagen wollten. Am Flughafen werden wir von einem Reiseführer in Empfang genommen, der gut Deutsch spricht und uns während unseres Aufenthaltes in Peking begleiten wird. Wir dürfen ihn Peter nennen :)

Peter erzählt uns vom Verkehrsproblem in Peking (eigentlich Beijing): Es gibt einfach zu viele Autos auf den Straßen! Da hilft auch die Regelung, dass an bestimmten Tagen Autos mit bestimmten Kennzeichennummern nicht fahren dürfen, nicht viel, wir brauchen schon zwischen sieben und acht Uhr morgens länger als eine Stunde zum Hotel, weil wir andauernd im Stau stehen. Freundlicherweise bekommen wir im Hotel trotzdem noch Frühstück. Zeit zum Koffer auspacken und „einleben“ bleibt allerdings nicht, unser Programm ist vollgestopft, wir wollen ja schließlich was sehen!

Zuerst besichtigen wir den „Platz des Himmlischen Friedens“, wohl der berühmteste Platz Chinas. Weil gerade einige Festtage waren, ist alles noch geschmückt, mit vielen bunten Blumen und Lampions an den Straßenlaternen. Wie gesagt, ist das Wetter nicht gerade das beste. Es ist richtig windig und die chinesische Luft ist natürlich noch neu für uns, mir tränen wie verrückt die Augen. Noch dazu sind wir als europäische Reisegruppe mitten auf einem Platz voller Asiaten doch ein bisschen exotisch und werden von allen Seiten angestarrt. Seinen Höhepunkt hat das „Anstarren“ aber erst in Shanghai, dazu später mehr.

am Eingang zur Verbotenen Stadt

Vom Platz des Himmlischen Friedens kommt man in die Verbotene Stadt, praktisch ein Touristen-MUSS! Man durchschreitet mehrere Tore und Tempelanlagen um immer weiter in die einstige Kaiserstadt zu gelangen. Gerade zu Beginn sind die Gebäude alle wunderschön restauriert, aber je weiter man hineingeht, desto verfallener ist alles. Peter erzählt, dass im Zuge der Olympischen Spiele 2008 vieles (alles was öffentlich zugänglich war) wieder schön gemacht wurde, aber danach das Geld einfach nicht mehr gereicht hat, bzw. anderswo eingesetzt wurde. Trotzdem bin ich von den ganzen Verzierungen fasziniert. 

von einem Freund zusammengepuzzelt

Nach der Verbotenen Stadt geht es dann zum Glück endlich für längere Zeit ins Hotel. Den Rest des Tages dürfen wir selbst gestalten, aber wir brauchen natürlich was zu essen. Zu zehnt (ohne Lehrer) machen wir uns auf die Suche. Gar nicht so leicht, bei dem Verkehr! Ein Haufen Autos, ein Haufen Fahrräder, die sogar eine eigene breite Fahrspur haben. Es wird von allen Seiten gehupt und es spielt keine Rolle, ob man bei rot oder grün über die Fußgängerampel geht, es fahren immer Autos. Am besten man bewegt sich in einer Gruppe und rennt einfach drauf los. Anrempeln sollte man Chinesen dabei aber lieber nicht, dann wird nämlich gemeckert. Schließlich fragen wir einfach einen jungen Studenten, ob er weiß, wo wir etwas essen können. Er empfiehlt uns „Dumplings“ in einem bestimmten Restaurant, das wir dann auch finden. Dort gibt es auch einen Kellner, der ein bisschen Englisch spricht und sich mit unserer chaotischen Bestellung abmüht. Verzeihung! Wir haben noch nie in einem echten chinesischen Restaurant bestellt und gegessen! Irgendwie klappt sogar alles, und wir sind uns wahrscheinlich alle einig, dass Dumplings (gefüllte Teigtaschen, gekocht oder frittiert) das Beste sind, was wir in China gegessen haben. Ziemlich satt und stolz, dass wir alles so gut allein gemeistert haben, gehen wir zurück ins Hotel, wo sich unsere Lehrerin schon Sorgen gemacht hat, quasseln noch ein bisschen und fallen erschöpft in unsere Betten.

Fortsetzung folgt…
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