Immer wieder im Sommer – Katharina Herzog
Titel: Immer wieder im Sommer / AutorIn: Katharina Herzog / Verlag: Rowohlt Taschenbuch / Erschienen: April 2018 / Taschenbuch / 381 Seiten / 10,00€ (D) / ISBN 978-3-499-29017-6
KLAPPENTEXT
Zweimal hat Anna ihr Herz verloren: Einmal an Max, doch die Ehe ging vor fünf Jahren übel in die Brüche. Und dann war da Jan … die unvergessene Liebe eines Jugendsommers. Schon lange fragt sie sich, was aus ihm geworden ist. Als sie erfährt, dass er auf Amrum wohnt, beschließt die sonst so vernünftige Anna spontan, mit ihrem VW-Bus gen Küste zu fahren. Doch dann meldet sich ihre Mutter, zu der sie seit 18 Jahren keinen Kontakt mehr hatte, mit schlimmen Nachrichten und einer großen Bitte. Am Ende sitzen nicht nur Anna und ihre Mutter zusammen im Auto, sondern auch ihre beiden Töchter – und Max …
Quelle: Rowohlt
MEINE MEINUNG
Katharina Herzog verpackt in ihren fast 400 Seiten starken Roman sehr viel. Da wäre zunächst Annas nicht ganz einfache Familiensituation: Sie ist geschieden und kümmert sich so gut es geht um ihre zwei Kinder, von denen eines gerade mitten in der Pubertät steckt. Mit ihrer Mutter hat sie seit Jahren kein Wort gewechselt, doch nun nimmt diese Kontakt auf, denn sie leidet an fortschreitender Demenz.
Anna entscheidet spontan, zu ihrer Mutter zu fahren und es gibt einen ausschlaggebenden Moment, der dazu führt, dass auch die Kinder und ihr Exmann mitkommen. Ein Umstand, den ich gleich zu Beginn nicht recht nachvollziehen konnte. Generell gab es leider mehrere Situationen, in denen mir Annas Verhalten nicht gefiel.
Ihre Tochter Sophie mochte ich schon lieber. Gerade anfangs merkt man sehr, dass sie mitten in der Pubertät steckt. Sie weiß noch nicht wirklich, was sie mit ihrem Leben anstellen soll und versucht unter allen Umständen in der Schule zu den „Coolen“ zu gehören. Das Verhältnis zu ihrer Mutter ist unglaublich angespannt. Da die Geschichte aus beiden Perspektiven erzählt wird, kann man beide Seiten ganz gut verstehen.
Und dann gibt es noch Einblicke in das Leben von Annas Mutter Frieda. Sie schreibt die wichtigsten Momente in ihrem Leben für Anna auf, bevor sie diese durch die Demenz für immer vergisst. Den Umgang aller Figuren mit Frieda und ihrer Krankheit fand ich sehr gelungen dargestellt. Hier merkt man, dass die Autorin viel recherchiert hat.
Der Verlauf der Handlung wirkte leider manchmal recht konstruiert und ergab für mich kein rundes Gesamtbild. Die Figuren handelten mir oftmals viel zu sprunghaft. Gerade am Ende war es mir dann einfach zu viel Hin und Her. Sicherlich wurde das auch dadurch begünstigt, dass es eine große Anzahl Personen gab, die alle in ähnlichem Maß relevant waren.
FAZIT
4 von 5 Lesebändchen
Die Geschichte ist, wie der Titel schon andeutet, ein schöner Sommerroman. Das Thema Demenz wird sehr gut angerissen. An ein paar Stellen haperte es für meine Begriffe bei den Figuren und ich konnte nicht so sehr mitfiebern, wie gehofft.