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Die kleinen Wunder von Mayfair – Robert Dinsdale

Die kleinen Wunder von Mayfair von Robert Dinsdale RezensionWerbung // Titel: Die kleinen Wunder von Mayfair / AutorIn: Robert Dinsdale / Originalsprache: Englisch / Originaltitel: The Toymakers / ÜbersetzerIn: Simone Jacob / Verlag: Knaur / Erschienen: Oktober 2018 / Hardcover / 460 Seiten / 20,00€ (D) / ISBN 978-3-426-22672-8

KLAPPENTEXT

Alles beginnt mit einer Zeitungsannonce: »Fühlen Sie sich verloren? Ängstlich? Sind Sie im Herzen ein Kind geblieben? Willkommen in Papa Jacks Emporium.« Die Worte scheinen Cathy förmlich anzuziehen, als sie nach einer neuen Bleibe sucht. Denn im England des Jahres 1906 ist eine alleinstehende junge Frau wie sie nirgendwo willkommen, zumal nicht, wenn sie schwanger ist – und so macht Cathy sich auf nach Mayfair. In Papa Jacks Emporium, Londons magischem Spielzeug-Laden, gibt es nicht nur Zinnsoldaten, die strammstehen, wenn jemand vorübergeht, riesige Bäume aus Pappmaché und fröhlich umherflatternde Vögel aus Pfeifenreinigern. Hier finden all diejenigen Unterschlupf, die Hilfe bitter nötig haben. Doch bald wetteifern Papa Jacks Söhne, die rivalisierenden Brüder Kaspar und Emil, um Cathys Zuneigung. Und als der 1. Weltkrieg ausbricht und die Familie auseinander reißt, scheint das Emporium langsam aber sicher seinen Zauber zu verlieren …

Quelle: Droemer Knaur

MEINE MEINUNG

Spielzeug hat mich wohl zuletzt beschäftigt, als ich selbst Kind war. Doch die Geschichte von einem zauberhaften Spielzeugladen geschrieben für Erwachsene sprach mich sofort an. Vielleicht lag es aber auch am wunderschönen, detailverliebten Buchcover.

Papa Jacks Emporium bietet in dieser Geschichte Unterschlupf für Protagonistin Cathy – fünfzehn Jahre jung, schwanger, von zu Hause geflohen. Schnell lernen wir auch Papa Jacks Söhne Emil und Kaspar kennen.

Fortan begleiten wir die Figuren beinahe fünfzig Jahre lang. Zunächst wird recht ausführlich von Cathys Ankunft erzählt, wie sie sich einlebt und in der Familie aufgenommen wird. In den darauffolgenden Jahren erhalten wir nur noch ausschnittweise Einblicke. Mir fiel es häufig schwer, eine klare Vorstellung der Charaktere zu haben, ohne ihre Entwicklung konkret mitverfolgen zu können. Zum Teil waren die Zeitsprünge doch erheblich.

Ein Spielzeug kann kein Leben retten, aber eine Seele. (S. 172)

Hervorzuheben ist jedoch die magische Atmosphäre im Spielzeugladen. Dort gibt es kein gewöhnliches Spielzeug, sondern wundersame Erfindungen, die die Naturgesetze brechen.

So verspielt die Atmosphäre im Emporium auch ist, sie kann nicht über die Erlebnisse hinwegtäuschen, die der Familie widerfahren. Der erste Weltkrieg, die wirtschaftliche Situation des Spielzeugladens und vor allem die Rivalität zwischen Emil und Kaspar zeigen immer wieder den Ernst des Lebens auf. Für mich blieb am Ende die Botschaft, auch in den dunkelsten Stunden auf kleine Wunder wie einen Spielzeugsoldaten mit dem Herz am rechten Fleck zu hoffen.

FAZIT

4 von 5 Lesebändchen

Die kleinen Wunder von Mayfair ist ein zauberhaftes Buch für alle Erwachsenen, die im Herzen Kind geblieben sind. Wir begleiten die Figuren über viele Jahre hinweg im Spielzeugladen mit allen großen und kleinen Hürden des Lebens.

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