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#litcamp18 – Das Literaturcamp in Heidelberg

#litcamp18 Literaturcamp Heidelberg 2018

Irgendwann im Frühjahr 2017 schnappte ich den Begriff „Litcamp“ auf. Bis dato war mir völlig unbekannt, dass es auch speziell im Literaturbereich Barcamps gibt. Vom Konzept Barcamp hatte ich jedoch schon gehört. Barcamps, wer sie noch nicht kennt, sind Minikonferenzen, bei denen das inhaltliche Programm nicht schon vorher festgelegt wird, sondern erst am jeweiligen Tag in der Sessionplanung. Jeder der mag, kann ein Thema einbringen, über das er etwas zu erzählen hat oder worüber er sich austauschen möchte.

Das Literaturcamp in Heidelberg war dabei das erste Barcamp in Deutschland zum Thema Literatur und fand 2017 auch erst zum zweiten Mal statt. Also kein Wunder, dass ich es noch nicht kannte. Nachdem sämtliche Berichte und Meinungen darüber positiv waren, stand für mich schnell fest, dass ich da auch hin muss.

Dieses Jahr war es dann so weit. Grundsätzlich gilt für Barcamps: Rechtzeitig ein Ticket sichern! Denn die Plätze sind natürlich begrenzt. Gesagt, getan und auch meine liebe Moni hat ein Ticket ergattert und wir konnten uns im Juni in Heidelberg treffen.

Am Vorabend des Litcamps wurde ein Literarischer Spaziergang durch die Altstadt von Heidelberg angeboten, an dem wir gern teilgenommen haben. Der Eindruck war zwar recht kurz, aber sehr schön und ich reise bei Gelegenheit gerne nochmal für eine ausführliche Erkundungstour nach Heidelberg.

Heidelberger Schloss

Und am Samstagvormittag ging es dann los! Eine für mich komplett neue Erfahrung – nicht nur das Barcamp an sich, nein, ich habe es auch gewagt und direkt selbst eine Session angeboten. Doch zunächst lauschte ich ein paar anderen und war sehr dankbar für die Eindrücke, bevor ich dann selbst an der Reihe war.

Leider, anders geht es ja gar nicht, liegen immer mehrere Sessions parallel und dann hat man die Qual der Wahl. Generell kann man zwar jederzeit zwischen den Sessions wechseln, wenn sie nicht gefallen, aber interessiert einen mehr als ein Thema gleichzeitig, hat man natürlich ein Problem. Ein paar der Sessions wurden aber live übertragen und aufgezeichnet, sodass sie auch im Nachhinein zu verfolgen sind. Und ja, hier war ich auch dankbar, dass das bei mir nicht der Fall war :D

Worüber habe ich nun meine Session gehalten? Vielleicht konntet ihr es euch schon denken: Über Blogger und Bibliotheken und in welcher Form da Kooperationen existieren oder möglich sind. Ich hatte ein vergleichsweise kleines Publikum, was aber genau richtig war, denn dadurch entstand ein schöner Austausch. Wenn ihr mehr wissen wollt, schaut mal bei Kia Kahawa vorbei. Sie hat einen ausführlichen Bericht zu meiner Session geschrieben und sich direkt inspirieren lassen.

Auch am zweiten Tag habe ich eine Session angeboten: Lettering. Einer kurzen Twitter-Umfrage zufolge schien es da Interesse zu geben und dann biete ich das natürlich gern an. Jedoch waren am Sonntag insgesamt weniger Teilnehmer auf dem Litcamp und insbesondere am Nachmittag mussten einige schon abreisen, sodass nicht mehr ganz so viel los war und sich die Teilnehmer pro Session umso mehr ausdünnten. Nichtsdestotrotz hoffe ich, meinen Zuhörern und Zuschauern etwas Input mitgegeben zu haben.

Abgesehen von meinen eigenen habe ich an beiden Tagen eigentlich in jedem Slot bei anderen Sessions zugehört. Das Themenspektrum war recht vielfältig, dennoch muss ich sagen, dass ich es anders erwartet hatte. Grundsätzlich drehte sich ja alles um Literatur und entsprechend waren auch Beteiligte aller Art aus dem Literaturbetrieb anwesend. Meinem Gefühl nach überwogen aber die Autoren – zumindest bei den Sessionthemen. Da gab es so einiges, was wirklich nur für Autoren interessant war und mich trotz meines allgemein breiten Interesses nicht ansprach. So kam es, dass ich mich zu manchen Zeiten kaum entscheiden konnte, welche Session ich mir anhöre und zu anderen nicht recht wusste, wo ich überhaupt etwas Neues erfahre. Aber das ist wohl einfach typisch Barcamp.

Alana Falk Literaturcamp Heidelberg 2018

Hier eine kleine Auswahl an Sessions, die ich besonders interessant oder unterhaltsam fand: Repräsentation in der Literatur, Liebevoller Umgang mit dem Lieblingsautor, Suses skurrile Covergalerie, „Wenn ich mache, was der Lektor sagt, verkaufe ich dem Teufel meine Seele“ und SEO for Beginners.

Die Organisation im Allgemeinen kann ich nur loben! Das fing schon damit an, dass der Weg zum Litcamp in einem kleinen Video abgelaufen wurde und mit Straßenkreide markiert war. Der gesamte Ablauf verlief in meinen Augen reibungslos, im Zweifelsfall wusste ich auch immer, an wen ich mich wenden kann. Der Sessionplan für den jeweiligen Tag wurde während der ersten Session in eine Webapp eingepflegt, sodass man im Folgenden nicht jedes Mal zum Plan laufen musste, sondern übers Handy nachschauen konnte, welche Sessions als nächstes stattfinden. Und auch die einzelnen Räume in der Location waren dank farbiger Markierungen und Aushängeschildern super einfach zu finden. Den ganzen Tag war außerdem für Verpflegung gesorgt – dafür ein großes Dankeschön!

Kleiner Tipp: Kein Barcamp ohne Twitter! Da ist einfach am meisten los und gerade beim Litcamp wird getwittert was das Zeug hält. Es empfiehlt sich also durchaus, selbst einen Account zu haben. Besonders beim Litcamp gibt es auch wochenlang im Voraus und Nachhinein Beiträge. Vor dem Wochenende fand ich das sehr hilfreich, um als Neuling schon Einblicke und Insider-Infos zu bekommen. Und die Vorfreude, aber auch die Erwartungen steigen dadurch enorm.

Zum Abschluss kann ich sagen: Eine Barcamp ist eine Erfahrung, die man mal gemacht haben sollte. Inzwischen gibt es sie zu den unterschiedlichsten Themen. Sicherlich werde ich wieder einmal irgendwo teilnehmen. Das Literaturcamp konnte mich jedoch zunächst nicht zu hundert Prozent überzeugen. Aber wie nächstes Jahr mein Sommer aussieht, steht ohnehin noch in den Sternen.

Sponsoren Literaturcamp Heidelberg 2018

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