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{Rezension} Der Atem des Sturms

KLAPPENTEXT

Weil Kian eine Unterkunft für die Zeit seines Praktikums braucht, muss Feli ihren geliebten ausgebauten Schuppen an ihn abgeben. Dabei hat der Junge aus der Großstadt gar keine Lust, in dem einsamen Dorf Pellhausenkoog an der Nordsee zu wohnen. Noch dazu bei einem seltsamen Mädchen mit waldgrünen Augen, das ihn anscheinend hasst und das voller unerklärlicher Eigenarten ist. Dennoch ist er fasziniert von ihr – und fühlt sich gleichzeitig bedroht. Aber auch Feli rätselt, denn Kian, der nachts auf mysteriöse Weise aus dem Schuppen verschwindet, hat offensichtlich ein Geheimnis. Und je mehr sie ihn beobachtet und kennenlernt, umso mehr ahnt sie, dass es ein schreckliches ist …
Aus zwei Perspektiven erzählt Leonie Jockusch eine romantisch-fantastische Geschichte von Wirbelstürmen, übernatürlichen Fähigkeiten und dem Guten, das über das Böse siegt. 

MEINE MEINUNG

Das Buch fällt einem sofort wegen des beeindruckenden Lichtspiels auf dem Cover ins Auge. Sehr gut gefallen mir auch die dynamische Linienführung passend zum Thema Sturm und die Verzierungen zu jedem Kapitelanfang.

„Der Atem des Sturms“ handelt von Feli, die an der Nordseeküste lebt und eine besondere Verbindung zur Natur hat. Ihr friedliches Leben wird durch Kian aufgewirbelt, der ein Praktikum macht und in Felis Schuppen wohnen soll. Beide stellen schnell fest, dass der andere nicht „normal“ ist und versuchen jeweils, ihre Geheimnisse zu lüften. Dabei kommen sie sich näher, sind sich jedoch gleichzeitig nicht sicher, welche Gefahr vom anderen ausgehen könnte…

„Muss ich mich vor dir fürchten?“, wisperte ich.
„Muss ich mich vor dir fürchten?“, gab er meine Frage zurück. (S.36)

Leonie Jockusch erzählt die Geschichte aus zwei Perspektiven, Felis und Kians, die oft schnell wechseln. Das sorgt für Spannung und Tempo beim Lesen. Die Übergänge der Perspektivwechsel sind leider häufig etwas sprunghaft. Getreu dem Motto „weniger ist mehr“ sind die Beschreibungen reduziert, aber ausreichend, um sich alles gut vorstellen zu können. Mit zunehmender Seitenzahl lässt sich das Buch immer flüssiger lesen.

Feli zeichnet sich besonders durch ihre Naturverbundenheit aus. Sie lebt häufig in sich bzw. in die Natur zurückgekehrt, mit ihrem Schicksal ist sie allein und ihre Freunde aus Kindertagen sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Sie war mir von Anfang an sympathisch.
Kian ist der Typ „harte Schale, weicher Kern“, ein Einzelgänger. Er gibt nicht gern viel von sich preis, ist jedoch gleichzeitig sehr neugierig gegenüber Feli.
Besonders anfangs hatte ich Probleme, mich in die Protagonisten hineinzuversetzen. Es ist einfach zu wenig über ihre Fähigkeiten und Besonderheiten bekannt und diese klären sich mit der Zeit auch nur langsam auf. Hier hätte ich mir schon eher mehr Informationen gewünscht, denn gegen Ende mochte ich die Charaktere sehr gern.

Was mich von vornherein an „Der Atem des Sturms“ angesprochen hatte, waren die Themen Wetter und Natur. Derartige Bücher lese ich sehr gerne und deshalb gefiel mir auch dieses wirklich gut und konnte sich einen Platz in meinem Herzen sichern.

FAZIT

4 von 5 Lesebändchen

„Der Atem des Sturms“ zeichnet sich durch eine wundervolle Gestaltung und einen temporeichen Perspektivenwechsel aus. Die Story wird spannend erzählt und von tollen Charakteren getragen. Jeder Wetter-Fan wird begeistert sein.

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