Reisebericht,  Uncategorized

Baumkuchen wächst am Baum, wo sonst?

Falls Ihr noch einen Beweis braucht, bitteschön:

Zugegeben, ich hab mich vor dem Urlaub nie wirklich mit
Baumkuchen beschäftigt. Ihr etwa? Von unserer Ferienanlage haben wir aber ein
Prospekt mit Werbung für das Schaubacken im Baumkuchenhaus in Wernigerode
bekommen. Und ich war natürlich sofort Feuer und Flamme! Da Wernigerode von Schierke, wo wir gewohnt haben, nicht weit entfernt ist, ging es am Samstag
in die Schaubäckerei: 
Das Harzer Baumkuchenhaus Nr. 1!
Dieses schicke Häuschen wurde 2008 eröffnet und befindet sich im Gewerbegebiet von Wernigerode, das, nebenbei bemerkt, ein sehr hübsches Städtchen ist! Außer der Schaubäckerei gibt es im Baumkuchenhaus auch ein Café und eine Verkaufstheke. Alles ist im Stil des Baumkuchens gehalten, was man ja allein schon an der Fassade des Hauses erkennen kann.
Aber nun erstmal zur Herstellung:
Baumkuchen wird auf einer Walze gebacken, die man auch Prügel (hihi) oder eben Baum nennt. Sie ist bei modernen Maschinen (früher musste man das alles von Hand machen!) drehbar vor einem Heizgitter befestigt (so ähnlich wie beim Dönerladen, nur waagerecht :D). Und um den charakteristischen Baum-Look zu erhalten, muss immer wieder eine neue Schicht Teig aufgebracht werden:
Hier hab ich den Monitor in der Schaubäckerei geknipst, irgendwie hat die Bildqualität darunter gelitten…
Trotzdem kann man einigermaßen gut den Kuchen erkennen (das dunkelbraune längliche Etwas, oben links). Der Bäcker trägt gerade die nächste Teigschicht auf. Das passiert in manchen Maschinen, vor allem in Großbäckereien, natürlich automatisch: Die Walze wird einfach in das Teigbecken eingetaucht! Dadurch sind die Schichten auch sehr viel gleichmäßiger. Der Teig ist unterhalb des Kuchens und ebenfalls in der Nähe des Heizgitters, damit er immer schön flüssig bleibt. Ein Baumkuchen hat meist so zwischen 10 und 12 Teigschichten.
Wie kennt Ihr Baumkuchen? Mit glattem Rand, oder mit Ringen? Ich kannte bisher nur den mit dem glatten Rand, und deshalb hat mich besonders die Herstellung der Ringe interessiert. Hier ist die Erklärung:
Der Baumkuchen wird gekämmt! Leider stand ich ein bisschen schlecht, deshalb sieht man nur einen kleinen Ausschnitt: Der Bäcker hat ein langes Holzbrett in der Hand, an das so eine Art Zinken angebracht sind. Um die Ringe hinzubekommen, werden die Zinken an den Kuchen gelegt, während der sich weiterdreht. So wird die gerade neu aufgebrachte Teigschicht teilweise wieder abgetragen. Bei den folgenden Schichten müssen die Zinken immer an genau die gleiche Stelle angelegt werden, dann entstehen die Ringe.
Eine Schicht wird etwa drei Minuten lang gebacken, manchmal auch nur zwei. Ein Baumkuchen braucht deshalb so zwischen 30 und 45 Minuten. Da kommt der Bäcker, der ja die ganze Zeit neben dem Heizgitter steht, ganz schön ins Schwitzen! Aber das Ergebnis lohnt sich auf jeden Fall:
Hier sieht man den Bäcker beim Anschneiden des Kuchens. Die geduldigen Zuschauer (so wie ich :D) durften natürlich gleich mal kosten. Mmmhh…. Frisch gebackener, noch warmer Baumkuchen ist doch was Feines! Da vermisse ich nicht mal die Kuvertüre drumherum!
Und deshalb ging es dann noch ins Café. Dort gibt es wirklich beinahe jede erdenkliche Baumkuchenvariation! Aber da ich ja gerade schon auf den Geschmack gekommen war, hab ich die simple Variante des Halbrings ohne alles, aber warm genommen:

Wirklich sehr lecker! Falls ihr irgendwann mal in der Nähe sein solltet, schaut vorbei! Das Schaubacken findet Freitag und Samstag jeweils von 14-16 Uhr statt. Aber auch so ist das Haus auf jeden Fall einen Besuch wert!

Wer noch ein bisschen mehr über Baumkuchen erfahren möchte, kann mich einfach fragen, oder mal auf die Homepage des Unternehmens gehen. Viel Spaß!

Ich glaube ich bekomme schon wieder Appetit….

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