„Wie lange willst du mich hier festhalten?“

„Natürlich für immer.“ – Die Antwort. Du kannst nirgendwo hin. Da ist einfach nichts. Nur du und dein Entführer:

Ich wünschte, ich könnte dich hassen von Lucy Christopher

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Auf dem Flughafen von Bangkok trifft Gemma Ty. Sofort fühlt sie sich merkwürdig von ihm angezogen. Dann entführt er sie, mitten hinein ins Nirgendwo: Ins australische Outback. Rundherum nichts als Wüste, Sand und Staub… und Ty. Er sagt, er habe Gemma gerettet, aber er hat sie doch entführt! Weg von allem, was sie kennt, was sie liebt, raus aus ihrem Leben. Hinein in Gefahr, in Hitze und Dreck, in eine völlig fremde Welt, fernab von jeglicher Zivilisation. Er hat geglaubt, sie würde sich in ihn verlieben… und sie hat sich in ihn verliebt. Doch sie wünschte, sie könnte ihn hassen!

Dieses Buch bringt einen in jedem Fall zum Nachdenken. Wie würde es mir gehen, wenn ich entführt werde? Ein Teil von mir hasst meinen Entführer, ist rasend vor Wut und würde ihn am liebsten umbringen. Doch der andere Teil versteht ihn, fühlt mit ihm, liebt ihn. Welchem Teil soll ich mich hingeben? Und wie kann ich dem Ganzen entkommen? Welcher Weg führt zurück in mein altes Leben? Zu meiner Familie, zu meinen Freunden, in meine geordnete kleine Welt? Und wenn ich entkomme, wie soll ich mich dann jemals wieder sicher fühlen? Wem kann ich vertrauen?

„Ich wünschte, ich könnte dich hassen“ ist in Form eines Briefes verfasst, den Gemma an Ty schreibt. Das ist am Anfang etwas komisch, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran. Es liest sich flüssig und man kann wunderbar mit Gemma mitfühlen. Es ist wirklich erschreckend, wenn einem bewusst wird, dass diese Geschichte tatsächlich passieren kann! In unserer modernen, „sicheren“ Zeit, kann man ohne allzu große Schwierigkeiten jemanden entführen, und ohne Zufall findet man Täter und Opfer nie wieder! Das Buch macht einem aber auch klar, dass die Täter auch Menschen sind. Auch sie haben eine Geschichte. Und irgendwann hat irgendwas sie zum Täter gemacht. Hätte man so was nicht verhindern können, verhindern müssen? Von Anfang an jeden Menschen voll und ganz ernst nehmen, ihn verstehen, ihn nicht allein lassen? Über dieses Thema sollte man auf jeden Fall einmal nachdenken! Vielleicht könnte „Ich wünschte, ich könnte dich hassen“ ein Buch für den Schulunterricht werden…

Touched=Twilight?

Jetzt habe ich mein Buch durchgelesen und bin im Zwiespalt: Es ist eine coole Geschichte, aber sie existiert sozusagen schon in anderer Form. Ich stelle vor:

Touched (1)-Der Preis der Unsterblichkeit von Corrine Jackson

Die Hauptperson in diesem Buch ist Remy. Sie lebt in New York und muss tagtäglich mit ansehen, wie ihr Stiefvater ihre Mutter verprügelt, die sich kaum dagegen wehrt. Und auch Remy bleibt nicht verschont! Als sie mal wieder im Krankenhaus landet, kommt ihr Vater und nimmt sie mit zu sich und seiner Familie. Dessen Frau und Remys Halbschwester sind so lieb zu ihr, als wäre sie schon immer bei ihnen gewesen. So schließt Remy sie schnell ins Herz und findet auch in der Schule gute Freunde. Doch das Geheimnis um ihre magischen Fähigkeiten, mit denen sie heilen kann, behält sie für sich. Aber sie hat nicht mit Asher gerechnet! Er scheint ähnliche Fähigkeiten zu besitzen, denn auch von ihm geht Energie aus, wie bei Remy, wenn sie heilt. Und sie wird nicht nur von ihrer Schwester vor ihm gewarnt! Ihm fern zu bleiben, scheint jedoch kaum möglich, und was ist, wenn ihr Stiefvater sie findet…..?

Okay, vom Inhalt her klingt es erst mal gar nicht nach „Twilight“! Keine Vampire, keine Werwölfe! Doch „Twilight“ lebt ja durch die Liebesgeschichte zwischen Bella und Edward, und einige Gespräche von Remy und Asher haben fast den gleichen Wortlaut. Auch in vielen anderen Rezensionen, die ich gelesen habe, wurde diese Ähnlichkeit kritisiert. Ehrlich gesagt, hab ich mir beim Lesen Asher auch irgendwie als Robert Pattinson vorgestellt. Aber die doch andere Geschichte hat, wie ich finde, viel mehr Spannung und realistischere Figuren. In „Twilight“ stehen Bella, die ja ein ganz „normaler“ Mensch ist, und Edward mit den unmenschlichen Fähigkeiten in krassem Gegensatz, während in „Touched“ sowohl Remy, als auch Asher spezielle Fähigkeiten haben und sich dadurch beide von „normalen“ Menschen abheben. Ein kleiner Kritikpunkt ist außerdem der Schreibstil. Vielleicht liegt es an der Übersetzung, aber an einigen Stellen ist Umgangssprache mit nur selten bei normalen Gesprächen verwendeten Wörtern gemixt, sodass man manche Sätze zweimal lesen muss, um sie zu verstehen. Aber es ist trotzdem ganz gut geschrieben, denn ich habe es ratzfatz durchgelesen. Dass „Touched“ keine Vampirgeschichte ist, gefällt mir besonders gut, denn Vampire finde ich langsam ziemlich durchgekaut. Außerdem beeindruckt das Buch durch seine wunderschöne Gestaltung: Der Umschlag ist matt glänzend und sieht sehr edel aus und jeder Kapitelanfang ist mit Ranken verziert. Alles in Allem ein sehr schönes Buch, dass jeder, egal ob „Twilight“-Fan oder nicht, lesen kann.

Übrigens soll „Touched“ zu einer Trilogie werden, deren zweiter Teil im Oktober erscheint. Ihr werdet dann sicher von mir hören, denn mich hat es gepackt!

Isola

Hier ist nun meine erste Buchvorstellung:

Isola von Isabel Abedi

Vielleicht kennt ihr das Buch schon, denn es ist bereits 2007 im Arena-Verlag erschienen und mittlerweile auch als Taschenbuch erhältlich. Es wird aus der Sicht der 17-jährigen Joy erzählt, die zusammen mit elf anderen Jugendlichen an einem Filmprojekt teilnimmt. Dazu reisen sie auf eine brasilianische Insel, die bis in den kleinsten Winkel mit Videokameras ausgestattet ist. Rund um die Uhr wird so das Leben der Jugendlichen aufgezeichnet. Ein Drehbuch gibt es nicht, sie können bis auf ein paar festgelegte Regeln tun was sie wollen. Doch dann entdecken sie ein „Spiel“, bei dem sie mitmachen müssen: Es gibt zwölf Karten, für jeden Teilnehmer eine, die einem eine Rolle zuweist: Elf Jugendliche sind fortan „Opfer“, der oder die zwölfte ist „Mörder“. Als Opfer lebt man sozusagen genauso weiter auf der Insel wie bisher. Als Mörder hat man die Aufgabe, die Opfer zu einem geheimen Versteck zu bringen. Von dort gelangen sie dann zurück nach Deutschland und nehmen nicht weiter am Filmprojekt teil. Dabei werden die Jugendlichen rund um die Uhr vom Regisseur und seinem Assistenten auf einer Nachbarinsel beobachtet. Eigentlich kann nichts schief gehen. Doch niemand ahnt, dass sich noch jemand auf der Insel befindet, und die Kontrolle über die Kameras an sich reißt. Dass Leben der Jugendlichen wird gefährdet, niemand weiß, wer der „Mörder“ ist, und Joy sucht eigentlich ihre Schwester, die sie seit Kindertagen nicht mehr gesehen hat…
Ein wirklich spannendes Jugendbuch, dass ich nur empfehlen kann! Viel Spaß beim Lesen!

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