eBooks und ich – eine Zweckfreundschaft
Seit über zwei Monaten lese ich gezwungenermaßen nur noch eBooks. Ich weiß nicht, wie es den eBooks geht, aber ich bin mit dieser Beziehung nicht sehr glücklich.
eBooks und ich – die ersten Begegnungen
Natürlich hatte ich schon vorher Kontakt zu eBooks. Zuerst über Selfpublisher, die mir ihre Werke als Rezensionsexemplare angeboten hatten, von denen ich gelegentlich eins annahm. Später in der Uni, denn die Bibliothek verfügt zum Glück über einige wertvolle Lizenzen, die mir auch bequem von zu Hause aus den Zugang zu wichtiger Literatur für mein Studium ermöglichen. Mit diesen eBooks bin ich auch gut befreundet, die Zweckfreundschaft führe ich mit eBooks für die Freizeit, im Wesentlichen also Belletristik.
eBooks für die Freizeit habe ich bis vor zwei Monaten nie aktiv gesucht, sie haben immer selbst den Weg zu mir gefunden.
eBooks und ich – eine Zweckfreundschaft entsteht
Was hat sich geändert? Mein Praktikum im Ausland fing an. All meine geliebten Printbücher mussten leider zu Hause bleiben. Im Gepäck: Der eReader meiner Schwester (Danke!). Seit ich hier bin, lese ich im Vergleich zu vorher viel zu wenig. Zum einen bin ich natürlich zeitlich eingeschränkt, aber ein wesentlicher Grund dafür sind auch die eBooks.
eBooks kann man nicht umblättern, wie ein normales Buch.
In eBooks kann ich keine Post-its kleben, um meine Lieblingsstellen zu markieren.
Den eReader muss ich aufladen.
Der eReader liegt einfach nicht so gut in der Hand.
Trotz dieser speziellen Tintentechnologie – der eReader ist und bleibt ein Bildschirm und darauf starre ich schon auf Arbeit und am Laptop genug.
eBooks sind eben einfach nicht aus Papier und ich vermisse das Gefühl von bedrucktem, gebundenem Papier in der Hand.
Natürlich stehen dem die vielen Vorteile gegenüber. Platzmangel und möglichst geringes Gewicht beim Gepäck in meinem Fall. Da sind eBooks unschlagbar. Und deshalb komme ich momentan halbwegs mit ihnen aus. Aber die Liebe zu Printbüchern ist ungebrochen.
eBooks und ich – die Zukunft
Ihr könnt es bereits erahnen, oder? Für eBooks und mich gibt es keine glückliche gemeinsame Zukunft. Vielleicht ab und an ein Treffen auf einen Kaffee, aber mehr nicht. So leid es mit tut, die jetzige Beziehung endet mit meiner Abreise. Ich bin mir sicher, die eBooks finden in anderen Lesern bessere Partner.
8 Comments
Moyas Buchgewimmel
Guten Morgen Luise!
Ich mag beide Buchformen sehr gerne. Anfangs dachte ich auch, eBooks und ich, das wird nichts. Aber als ich mit dem Gerät erstmal vertraut war wurde alles gut. Ich würde den eReader nicht mehr missen wollen und teste durch ihn viel öfter Bücher, bei denen ich mir unsicher bin, oder Kurzgeschichten die als eBook only erscheinen. Auch Bücher mit hässlichen Buchcovern landen auf dem eReader, statt im Regal. Und als SciFi Fan komme ich auch nicht umhin, mich an der Technologie und dieser Art des lesens zu erfreuen.
Ein Ersatz für das Printbuch wird der eReader sicher nicht. Aber mir macht beides gleich viel Spaß. Aufladen muss ich meinen Akku übrigens nur einmal im Jahr, das finde ich doch mehr als fair und er ist auch ein echter Handschmeichler (wiegt fast nichts). ;-) Vielleicht hast du für dich einfach noch nicht den richtigen eGefährten gefunden?
Liebe Grüße,
Sam
Luise W.
Hallo Sam,
eBook only ist natürlich immer ein gutes Argument :D Aber ich sag mal so, bisher habe ich im Printangebot noch kein Buch vermisst.
Tatsächlich bin ich für die technische Seite ebenfalls zu begeistern. In diesem Fall habe ich aber einfach gemerkt, dass es eine Technik ist, auf die ich selbst gut verzichten kann. Das ändert auch ein noch so gutes Gerät nicht.
Nichtsdestotrotz freue ich mich für jeden, der vielleicht gerade dadurch Zugang zu Büchern findet. Letztlich muss ja jeder selbst entscheiden, was für sie/ihn das Richtige ist.
Liebe Grüße!
Anja Vogelsang
Hallo Luise
Ich und ebook-reader….auch nur eine Notgemeinschaft. Ich versuche es immer mal wieder aber das Rascheln von Papier liegt mir einfach mehr. Ich kann fühlen, wie weit ich bin und sehen und riechen. Papier und Bücher sind einfach wunderbar.
Aber wenn ich auf Reisen gehe, da darfs dann praktischer Weise auch mal der reader sein.
viele Grüße
Anja V-J
Luise W.
Hallo Anja,
nicht wahr? Ich bin auch einfach so ein Papiermensch, glaube ich. Nicht nur bei Büchern, ich mag auch schöne Papiere oder Notizen und Listen auf Papier :D
Falls ich jemals wieder so lange verreise, muss wohl ein eReader mit. Bei normalen Urlauben schleppe ich dann aber doch gerne das Papier :)
Liebe Grüße!
Jacquy
Ich verstehe dich. Hin und wieder lese ich ganz gern ebooks und für unterwegs ist der Reader wirklich unschlagbar, aber für mich könnte er auch nie die gedruckten Bücher ersetzen.
Luise W.
Ich glaube, so geht es den meisten, auch denen, die gerne eBooks lesen. Ein gedrucktes Buch ist eben nochmal was ganz anderes :)
Liebe Grüße!
Moni Unwritten
Du weißt ja, dass mein Tolino ein treuer Freund von mir ist ;) Dennoch würde ich nie ganz auf Papier verzichten wollen, es ist, wie du schon sagst, ein völlig anderes Lesegefühl. Was mir tatsächlich fehlt, ist, dass ich den Fortschritt nicht merke. Beim Print sieht man sofort, wie weit man schon gekommen ist, beim eBook ist das eine abstrakte Zahl. Den Punkt mit dem Bildschirm kann ich so nicht unterschreiben, durch die eInk-Technologie finde ich das Lesen auf dem Tolino auch für einen längeren Zeitraum sehr angenehm und ganz anders als auf dem Computer oder Handy. Ist aber vielleicht wirklich Gewöhnungssache.
Ich habe den Tolino vor allem unterwegs dabei, da ich fast nie ohne Buch aus dem Haus gehe. In einer vollgestopften Tasche braucht der einfach weniger Platz und es können auch keine Ecken umknicken ;) Ich lese dann meist parallel dazu noch ein Print, das zu Hause auf mich wartet.
Ich sehe bei beiden Formen vor allem die Vorteile, deshalb kann ich beide Seiten gut verstehen. Ich persönlich möchte auf keines verzichten und würde auch leiden, wenn ich mein geliebtes Bücherregal länger nicht bei mir haben kann.
Luise W.
Stimmt, das ist auch noch so ein Punkt mit dem Lesefortschritt. Leider habe ich ausgerechnet als erstes ein sehr dickes Buch gelesen und das hat sich einfach ewig gezogen. Auch wenn man prozentual ganz gut schätzen kann, ist es eben doch ein schönes Gefühl, wenn die Seiten auf der einen Seite wirklich weniger werden ;)
Es liest sich auf jeden Fall deutlich besser als am PC oder Handy, ja. Vielleicht ist das auch einfach so eine Kopfsache, ich weiß halt, dass es ein Bildschirm ist und kein Papier.
Ich freue mich, dass du beide Formen magst und gut damit zurecht kommst :)
Liebe Grüße!