Interview mit Poppy J. Anderson + Hörbuch-Gewinnspiel

Ich hatte euch bereits erzählt, dass ich auf der Leipziger Buchmesse zusammen mit Sophie Poppy J. Anderson interviewen durfte. Eine Autorin, deren Bücher mich nicht nur unglaublich begeistert und unterhalten haben, sondern die auch eine super sympathische Person ist, mit der wir viel gemeinsam lachen konnten. Zur Erinnerung hier auch nochmal meine Rezensionen zu Geheimzutat Liebe und Küsse zum Nachtisch.
Heute habe ich den Beginn unseres Interviews im Gepäck, morgen geht es bei Sophie mit der zweiten Häfte weiter. Und richtig gelesen, etwas zu gewinnen gibt es auch noch. Dazu weiter unten mehr. Nun aber erstmal das Interview!

Hallo Poppy! 
Wir haben dich schon ein bisschen „gestalkt“ :D Du schreibst ja mittlerweile hauptberuflich, was hast du vorher gemacht?
Nach dem Studium bin ich wirklich zufällig in den Schuldienst gestolpert und hab dann drei Jahre lang Deutsch, Geschichte und Politik an einem Gymnasium unterrichtet. Eigentlich wollte ich noch meine Doktorarbeit schreiben. Also hab ich damit angefangen, dann aber vom „Selfpublishing“ gehört. Ich fand das ganz interessant und irgendwie bin ich dann da reingestolpert.
Anfangs wollte ich noch beides parallel machen, also Doktorarbeit und Schreiben, aber das funktionierte einfach nicht, weil beides so zeitintensive Dinge sind. Und dann hab ich gedacht, ich lege die Doktorarbeit erstmal auf Eis und mache mit dem Schreiben weiter.
Und die Doktorarbeit ist bestimmt bis heute nicht fertig geworden, oder?
Nein :D
Seit wann schreibst du jetzt schon? Du hast ja inzwischen schon ganz schön viele Bücher angehäuft.
Ja, also richtig angefangen mit Schreiben hab ich, glaube ich, so mit 15/16. Ich hatte mir mit 12 zu Weihnachten eine elektronische Schreibmaschine gewünscht, da gab es ja noch keine Computer. Ich hab dann Jugendgeschichten zu Papier gebracht und so mit 16 hab ich richtig angefangen zu schreiben und das hat sich während des Studiums noch vermehrt.
Hast du eine Art Schreibroutine entwickelt? Ist das immer derselbe Vorgang oder ganz verschieden bei dir?
Es ist wirklich unterschiedlich. Manchmal bekomme ich eine Idee für ein Buch im Auto oder unter der Dusche. Oder ich sitze auf der Couch oder bin im Urlaub und dann wird das aufs Handy gesprochen. Und beim Schreiben muss ich immer eine bequeme Jogginghose anhaben. Manchmal habe ich den Plot direkt vor Augen und manchmal schreibe ich so aufs Blaue los. Dann weiß ich, wie Er ist und wie Sie ist und vielleicht wie die Anfangsszene ist und fange an loszuschreiben. Aber mittlerweile merkt man, dass man da deutlich mehr Routine kriegt als am Anfang. Inzwischen natürlich auf dem Computer :D

Hast du eine bestimmte Tageszeit zu der du am besten schreiben kannst?
Bis zu meinem letzten Buch hab ich immer gedacht, ich kann erst so ab 17 Uhr gut schreiben. Dann hat man genug Ruhe, dann klingelt das Telefon nicht mehr so oft, dann kriegt man nicht mehr so viele geschäftliche E-Mails, weil dann im Büro Schluss ist. Aber beim letzten Buch hab ich direkt angefangen um 6 Uhr morgens, wenn ich wach geworden bin, zu schreiben, einfach weil da so viel Zeitdruck war und da hat das auch unglaublich gut geklappt. Ich glaube es klappt am besten, wenn man wirklich gerade so richtig im Schreibflow ist und so richtig Inspiration hat.
Weißt du noch wie lange du ungefähr gebraucht hast, bis der grobe Rahmen stand? Zum Beispiel für den ersten Teil der Taste of Love-Reihe?
Das kann ich ganz schlecht sagen. Von der ersten Grundidee, über „wir fangen mal an drüber zu reden und wir plotten es und haben so ein Grundkonzept“ bis es dann komplett fertig war, waren es bestimmt 9 Monate. Bei den Büchern, die ich vorher veröffentlicht hab, war es bei vielen so, dass die schon in der Schublade gelegen haben. Die Idee hatte dich dann schon 5 Jahre lang begleitet und du hattest das ganze Buch 5 Jahre lang vor Augen und hast es entwickelt, dann geht es natürlich schneller.
Jetzt hast du ja die Taste of Love Reihe im Verlag veröffentlicht. Wie lief das ab? Bist du auf den Verlag zugekommen?
Ich bin ja bei einer Literaturagentur. Lübbe hatte bei der Agentur mal angefragt und gesagt, ja wir haben Interesse an einem ganz neuen Projekt, wir möchten was ganz Neues machen. Und dann haben wir uns getroffen und ich fand die Idee super und wir haben uns zusammengesetzt und überlegt, was man machen könnte. Es kam die Idee auf, dass wir was mit Kochen machen. Da war ich natürlich total Feuer und Flamme, weil ich selber auch unglaublich gerne koche, das ist eine ganz große Leidenschaft von mir und das hat sich dann so herauskristallisiert.
Wenn du Verlag und Selfpublishing miteinander vergleichst: Was sind die Vor- und Nachteile? Was bevorzugst du?
Ich würde gar nicht sagen, dass ich eins von beidem bevorzuge, ich find‘s schön, dass man beides parallel machen kann. Beim Selfpublishing ist es natürlich schön, dass ich selbst entscheiden kann, wann ich was veröffentliche und dass ich keine Vorgaben hab, sondern dass ich alles selber kontrollieren und selbst entscheiden kann. Auf der anderen Seite muss man dann natürlich auch alles selbst machen, man kann sich auf niemanden verlassen und mal Arbeit abgeben und sagen: Was hältst du denn davon? Was ist euer Erfahrungswert? Und beim Verlag ist es natürlich super, dass man mit so einer riesen Maschinerie zusammenarbeiten kann mit so vielen Bereichen, die auch alle wissen was sie tun. Die haben halt unglaublich viel Erfahrung und man lernt auch sehr viel dazu.
Möchtest du beides künftig parallel weiter laufen lassen?
Ja, ich möchte auf jeden Fall beides machen. Ich hab ja auch noch andere Reihen, die angefangen sind und noch nicht beendet wurden. Die möchte ich weiter schreiben. Ich bin auch jemand, der ganz spontan Ideen hat und das dann sofort machen will und ich bin auch sehr sehr ungeduldig. Und wenn ich ein Buch schreibe, dann möchte ich auch, dass es dann wirklich rauskommt.
Deine Bücher sind ja alle Liebesromane. Kannst du dir auch vorstellen, mal etwas ganz Anderes zu schreiben?
Ich könnte mir auch vorstellen, mal ein Drama ohne Happy End zu schreiben. Es könnte dann auch mal blutiger werden. Ich schaue ja total gerne Krimis und Thriller, vor allem auch skandinavische Verfilmungen, Liebesfilme gucke ich aber nicht so gerne, obwohl ich sie gerne lese und schreibe, die sind mir meistens zu kitschig und vorhersehbar. Dafür lese ich nicht so gerne Krimis und Thriller, da fehlt mir die Atmosphäre, die es im Film gibt.
Hast du denn Lieblingsautoren im Bereich Liebesromane?
Meine absolute Lieblingsautorin ist Diana Gabaldon, die finde ich ganz toll. Ich liebe diese Bände, den ersten habe ich, glaube ich, vor 20 Jahren gelesen und ich erwarte mit Spannung den nächsten. Und ich habe eine absolute Schottlandliebe, ich fahre total gerne dort hin, eigentlich jedes Jahr. Dieses Jahr ist es auch schon wieder geplant, sogar mit dem Auto, damit ich die Hunde mitnehmen kann. Ich finde die Bücher so toll, weil sie so intelligent geschrieben sind und nicht so platt.
Das ist ja eher etwas Historisches, würdest du auch mal etwas in diese Richtung schreiben?
Ich habe schon mal zwei historische Romane im Selfpublishing veröffentlicht unter einem anderen Pseudonym. Ich komme eigentlich auch aus dieser Richtung. Bis ist so etwa 23 war, habe ich keine modernen Liebesromane gelesen und auch keine geschrieben. Deshalb habe ich auch mehr Manuskripte von historischen Liebesromanen und irgendwann kam ich dann zu den modernen. Moderne finde ich auch sehr charmant, vor allem diesen Wortwitz und Alltagswitz kann man da viel besser einbringen.

… und weiter geht es morgen bei Sophie.

Das Gewinnspiel ist abgelaufen. Die entsprechenden Inhalte im Beitrag wurden gelöscht.

Küsse zum Nachtisch. Taste of Love 2 – Poppy J. Anderson | Rezension

Titel: Taste of Love – Küsse zum Nachtisch / AutorIn: Poppy J. Anderson / Reihe: Taste of Love – Band 2 / Verlag: Lübbe / Erschienen: Februar 2017 / Klappenbroschur / 379 Seiten / 12,90€ (D) / ISBN 978-3-404-17469-0

KLAPPENTEXT

Nick O’Reilly ist ein echter Küchenrebell und mit unglaublicher Leidenschaft bei der Sache. Ein Verriss in Bostons einflussreichster Tageszeitung trifft ihn deswegen bis ins Mark. Doch als er dann die verantwortliche Gastrokritikerin Claire Parker-Wickham kennenlernt, ist er völlig hingerissen – diese Frau muss er erobern! Wie gut, dass sie sich auf eine Feinschmeckerwette mit ihm einlässt. Jetzt hat Nick sechs Wochen Zeit, um Claire nicht nur mit seinem Essen zu betören …

Quelle: Lübbe

MEINE MEINUNG

Was war ich auf die Fortsetzung der Taste of Love-Reihe gespannt, nachdem mir der erste Teil so gut gefallen hatte! Und eigentlich wusste ich auch, dass ich wohl nicht enttäuscht werde, schließlich hatte mich vor allem der Schreibstil der Autorin überzeugt.

Vorweg noch: Die Bücher können auch unabhängig voneinander gelesen werden, denn die Hauptfiguren sind andere und Andrew und Brooke aus dem ersten Teil tauchen nur als Nebenfiguren noch einmal auf.

Was bleibt, ist der Bezug zur Küche, denn auch im zweiten Teil ist die männliche Hauptfigur Koch. Nick O’Reilly wird von Claire Parker-Wickham knallhart kritisiert und will das natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Fortan versucht er, sie vor allem kulinarisch von sich zu überzeugen. Passend dazu wurde auch hier ein grandioses Cover gestaltet und Rezepte auf den Innenseiten der Buchklappen gibt es auch wieder.

„Komischerweise war die Wut über die Restaurantkritik längst verpufft, stattdessen war sein Ehrgeiz geweckt. Und das hinsichtlich zweier Dinge.“ (S. 68)

Mit Nick und Claire hat Poppy J. Anderson zwei Charaktere erschaffen, die nach außen stets ihre harte Schale zeigen, jedoch beide einen tiefgründigen weichen Kern haben. Ich beneide beide, wie auch Andrew und Brooke aus Teil 1, um ihre Schlagfertigkeit, die wieder für geniale Dialoge sorgt. Da ist bestes Amüsement garantiert.

Dennoch konnte mich insbesondere Nick nicht gänzlich von sich überzeugen, da mir sein Auftreten gelegentlich zu sehr gegen den Strich ging und unsympathisch wirkte.

Teil 1 und 2 harmonieren hervorragend miteinander. Meinem Gefühl nach spielte der kulinarische Aspekt im zweiten Band aber eine weniger gewichtige Rolle. Die Liebesgeschichte stand hier deutlich mehr im Mittelpunkt. Dennoch ließ ich mich sofort von der Geschichte mitreißen und begeistern. Bei Poppy J. Anderson ist ein enormer Unterhaltungswert einfach garantiert.

FAZIT

4 von 5 Lesebändchen

„Küsse zum Nachtisch“ konnte meine Erwartungen an die Taste of Love-Reihe halten. Poppy J. Anderson überzeugt auch im zweiten Teil mit ihrem humorvollen Schreibstil. Die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden, dennoch sind sie inhaltlich und stilistisch wunderbar miteinander verknüpft. Klare Empfehlung der gesamten Reihe, auch wenn mir Teil 1 ein klitzekleines bisschen besser gefallen hat. Teil 3 darf kommen!

Geheimzutat Liebe. Taste of Love 1 – Poppy J. Anderson | Rezension

Titel: Taste of Love – Geheimzutat Liebe / AutorIn: Poppy J. Anderson / Reihe: Taste of Love – Band 1 / Verlag: Lübbe / Erschienen: Januar 2017 / Klappenbroschur / 380 Seiten / 12,90€ (D) / ISBN 978-3-404-17468-3

KLAPPENTEXT

Andrew Knight ist neuer Stern am Bostoner Gastrohimmel – doch mittlerweile total ausgebrannt. Beim spontanen Kurzurlaub in Maine trifft er auf Brooke Day, die den lokalen kulinarischen Geheimtipp leitet und nicht ahnt, wer sich da bei ihr einquartiert. Gemeinsam machen sie aus dem bisher erfolglosen Geheimtipp eine In-Location, und Andrew hat zum ersten Mal seit Jahren wieder Spaß beim Kochen. Doch kann Brooke ihm verzeihen, dass er ihr nicht die Wahrheit gesagt hat?

Quelle: Lübbe

MEINE MEINUNG

Liebe geht bekanntlich durch den Magen und deshalb lässt „Geheimzutat Liebe“, der erste Teil der Taste of Love-Reihe, auf wundervolle Geschichten hoffen. In diesem Teil geht es um Andrew und Brooke, die sich kennenlernen, als der überarbeitete Andrew spontan aus seinem Restaurantalltag ausbricht und Urlaub macht.

Schon das Cover des Buches lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen und diese schöne Gestaltung zieht sich über die Innenseiten der Klappen mit zwei Rezepten fort bis zu jedem Kapitelbeginn. Hätte mich nicht außerdem der Inhalt angesprochen, wäre ich wohl ein absoluter Coverkäufer geworden. Hier kann ich wirklich nur loben und hoffe doch sehr, dass die Fortsetzung ebenso toll aussehen werden.

„Während andere Menschen in den Urlaub fuhren, um sich zu entspannen, hatte Andrew lediglich seine Küchenutensilien, einen Herd und ein paar Lebensmittel benötigt, um sich von einem stressigen Tag zu erholen.“ (S. 17)

Die Hauptfigur Andrew mochte ich sofort. Obwohl seine Familie seinem Berufswunsch gegenüber abgeneigt ist, hat er sich den Traum vom eigenen Restaurant erarbeitet und erfüllt. Eigentlich läuft auch alles optimal, wenn ihm nicht inzwischen die Freude am Kochen und somit die Motivation verlorengegangen wäre.

Brooke ist eine echte Kämpfernatur. Weil ihre Mutter krank ist und der Vater sie pflegt, übernimmt Brooke das familieneigene Restaurant, das jedoch stark renovierungsbedürftig ist. Auch Andrew sieht das sofort und nimmt kein Blatt vor den Mund, um seine fachkundige Meinung mitzuteilen. Dass er tatsächlich vom Fach ist, verschweigt er aber und je näher sich Andrew und Brooke kommen, desto mehr scheint das zum Problem zu werden.

Poppy J. Anderson hat mich mit ihrem detailverliebten und dennoch flüssigen Schreibstil augenblicklich an die Geschichte gefesselt. Und spätestens bei den schlagfertigen Wortgefechten zwischen Andrew und Brooke war es dann um mich geschehen. Diese Figuren muss man einfach lieben.

Für Food-Themen bin ich immer zu haben, doch hier ließ sich wirklich nicht erahnen, wie gut die Liebesgeschichte mit den einzelnen Charakteren und der Restaurant-Geschichte verknüpft sein würde. Auf knapp 400 Seiten liefert die Autorin eine tiefschichtige und unglaublich unterhaltsame Story mit ganz viel Humor. Und nebenbei bekommt man so richtig Lust auf gutes Essen, denn sowohl Andrew (einmal wiederentdeckt), als auch Brooke, kochen von Herzen gern und das spürt man auf jeder Seite.

FAZIT

5 von 5 Lesebändchen

„Geheimzutat Liebe“ ist eine unglaublich humorvolle Geschichte mit viel Leidenschaft, gutem Essen und knallharten Wortgefechten zwischen den sympathischen Protagonisten. Die Buchgestaltung verspricht nicht zu viel, die Autorin hat mich absolut überzeugt und ich warte jetzt sehnsüchtig auf den nächsten Band der Taste of Love-Reihe!

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