Sieben Tage voller Wunder – Dani Atkins | Rezension

Titel: Sieben Tage voller Wunder / AutorIn: Dani Atkins / Originalsprache: Englisch / Originaltitel: Perfect Strangers / ÜbersetzerIn: Sonja Rebernik-Heidegger / Verlag: Knaur / Erschienen: Oktober 2017 / Klappenbroschur / 232 Seiten / 9,99€ (D) / ISBN 978-3-426-52088-8

KLAPPENTEXT

Beim Check-in hat Hannah ihn zum ersten Mal gesehen: Logan mit den unglaublich grünen Augen. Ist es Schicksal, dass er sich im Flugzeug neben sie setzt, kurz bevor die Maschine wie ein Stein vom Himmel fällt, mitten in Kanadas endlose winterliche Wildnis und das eisige Wasser eines Sees? Wie durch ein Wunder kommen Hannah und Logan bei dem Flugzeugabsturz mit dem Leben davon, doch die nächsten Tage verlangen ihnen das Äußerste ab, vor allem, als mit jeder Stunde, die vergeht, die Hoffnung auf Rettung schwindet. In der verschneiten kanadischen Wildnis kämpfen sie ums Überleben. Wird ihnen gemeinsam gelingen, woran ein Einzelner scheitern muss?

Quelle: Droemer Knaur

MEINE MEINUNG

Ein Flugzeugabsturz ist sicherlich der Albtraum vieler Menschen. Doch wie geht es eigentlich weiter, wenn man mitten in der Wildnis landet und vorerst keine Rettung in Sicht ist? Hannah und Logan, die sich im Flugzeug gerade erst kennengelernt haben, erfahren es am eigenen Leib.

Gestalterisch passt „Sieben Tage voller Wunder“ hervorragend zu Dani Atkins‘ anderen Büchern. Den Titel mag ich auch ganz gern, auch wenn er ein bisschen spoilert, was die Zeitspanne von sieben Tagen angeht.

Ich habe bereits „Die Achse meiner Welt“ der Autorin gelesen und wurde nun auch hier wieder von ihrem Schreibstil überzeugt, der mich sofort in der Geschichte abtauchen ließ. Diesmal wurde aber weniger auf die Tränendrüse gedrückt, was ich sehr angenehm fand. Es gibt keine richtigen Kapitel, je ein Tag wird zusammenhängend erzählt. Kein Wunder, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin.

Hannah und Logan konnte ich mir sehr gut vorstellen in ihrer Situation, auch wenn ich nicht wissen möchte, wie man sich tatsächlich fühlen würde. Leider erfährt man über Logan gar nicht so viel, im Mittelpunkt steht die Gefühlswelt von Hannah, die gerade an einem schwierigen Punkt in ihrer Beziehung ist. Zum Teil ist das Miteinander der beiden ein wenig klischeehaft, es hält sich aber glücklicherweise in Grenzen und es ergibt sich ein rundes Gesamtbild.

Leider muss ich sagen, dass mich das „Schema Dani Atkins“ das Ende zum Teil sehr leicht vorhersehen ließ, nachdem ich bereits ihren ersten Roman kannte. Andernfalls kann sie damit sicher einige Leser überraschen.
Mit nur rund 230 Seiten ist das Buch nicht besonders dick und lässt nicht viel Raum für Tiefe. Mir gefiel der Roman auch so gut, mit mehr Seiten hätte man allerdings noch das ein oder andere herausholen können. So ist es ein schönes Buch für zwischendurch, dass ich grundsätzlich empfehlen kann. Anspruchsvollere Leser sind mit anderer Lektüre vielleicht besser bedient.

FAZIT

4 von 5 Lesebändchen

„Sieben Tage voller Wunder“ ist ein schöner Roman, den man aufgrund des Schreibstils ruckzuck durchgelesen hat. Es hätten mehr Seiten und mehr Tiefe sein können, wer Dani Atkins‘ „Schema“ bereits kennt, wird vom Ende nicht allzu sehr überrascht. Aber man kann das Buch zum Abschalten und darin versinken auch einfach so wunderbar lesen.

{Rezension} Die Achse meiner Welt – Dani Atkins

KLAPPENTEXT

Rachel ist jung, beliebt, verliebt und wird in wenigen Wochen ihr Traumstudium beginnen. Perfekt. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall, der ihr alles nimmt. Sie verliert den besten Freund, ihre Zuversicht und die Balance. Jahre später wird ihre Welt zum zweiten Mal auf den Kopf gestellt. Denn als sie nach einem schweren Sturz im Krankenhaus erwacht, ist ihr Leben plötzlich so, wie sie es sich immer erhofft hat. Die damalige Tragödie hat es anscheinend nie gegeben. Ihr bester Freund lebt und ist an ihrer Seite. Wie kann das sein? Und wie fühlt sich Rachel in ihrem neuen Leben – mit dem Wissen über all das, was zuvor geschah?

Quelle: Droemer Knaur

MEINE MEINUNG

Das Leben der jungen Rachel wird gleich zweimal komplett auf den Kopf gestellt. Bei ersten Mal bricht für sie die Welt zusammen, beim zweiten Mal ist plötzlich alles perfekt. Wie soll sie mit der perfekten Version umgehen?

„Die Achse meiner Welt“ wird von einem Cover eingekleidet, das meiner Meinung nach ausgezeichnet passt. Eine junge Frau balanciert auf einer Achse, doch nur der Schatten hält einen Schirm in der Hand, um die Balance zu halten. Dieses Bild kann man auf vielfältige Weise interpretieren, das finde ich sehr schön.

Endlich war ich auf den einizigen Vorteil von Amnesie gestoßen: Es tat nicht weh, ein Leben zusammenzupacken, an das man sich nicht erinnern konnte. (S. 251)

Rachel wurde mir anfangs schnell sympathisch. Sie scheint ernsthaft krank zu sein, hört jedoch nicht auf ihre Symptome. Auch im Verlauf der Geschichte handelt sie manchmal  sehr naiv, sodass ich sie immer weniger nachvollziehen konnte.
Rachels bester Freund Jimmy ist vermutlich der Lieblingscharakter eines jeden Lesers, wie sollte er es auch nicht sein, so fürsorglich und humorvoll wie er ist. Natürlich ist er auch mir sofort ans Herz gewachsen.
Ein bisschen gestört hat mich, dass Rachels andere Freunde nur zu Beginn auftauchen. Sie hätten den Mittelteil vielleicht etwas auflockern können.
Dani Atkins schreibt so fesselnd, dass man das Buch am liebsten gar nicht aus der Hand legen möchte. Selbst wenn die Handlung mal nicht so spannend war, hat sie es geschafft, mich zu packen und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Gleichzeitig erzählt sie sehr berührend und verleiht den rund 300 Seiten so erstaunlich viel Tiefe.

Der Einstieg in die Geschichte fällt zunächst leicht, dann wird es aber schnell verwirrend. Der Mittelteil des Buch ist eher langsam. Ich empfand ihn etwas zu schleppend. Gegen Ende gibt es immer mehr Rätsel und mehr Fragen als Antworten. Und dann geht plötzlich alles rasend schnell. Die Auflösung erfolgt zusammen mit dem Ende, das wirklich wunderschön und gleichzeitig unendlich traurig ist. Für mich war es sehr überraschend, aber es passt hervorragend zur Geschichte.
Im Nachwort erfährt man, dass die Geschichte durchaus autobiografische Züge enthält und unter diesem Gesichtspunkt finde ich toll, was die Autorin da zustande gebracht hat. Ich denke allerdings, dass an manchen Stellen ein bisschen mehr Fiktion nicht geschadet hätte, um der Handlung mehr Raum zum Entfalten zu geben. Das Buch gefällt mir an sich gut. Es stimmt ein wenig nachdenklich und apelliert, möglichst das Beste aus dem Leben herauszuholen und Chancen zu ergreifen. Dani Atkins bringt dabei so viel Emotion ein, dass es fast schon wieder zu viel ist.
Auch wenn ich die Umsetzung nicht ganz rund finde, kann ich „Die Achse meiner Welt“ insgesamt empfehlen.

FAZIT

4 von 5 Lesebändchen

Dani Atkins liefert mit „Die Achse meiner Welt“ einen unglaublich emotionalen Roman, der besonders durch den fesselnden Schreibstil und Rachels Schicksal im Gedächtnis bleibt. Trotz kleiner Mängel in der Umsetzung kann ich die Geschichte empfehlen.

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