{Gedankenzeilen} Ein Statement
Es ist Montag, später Nachmittag bzw. früher Abend. Ich komme gerade von der Arbeit nach Hause und bin ziemlich erschöpft. Wie jeden Tag checke ich erstmal meine Mails und scrolle mich durch Facebook. Dabei stoße ich auf einen interessanten Link. Draufgeklickt, durchgelesen, nachgedacht. Und dann purzelten die Worte aus mir heraus…
Vorab: Ich finde den Post dieser Bloggerin sehr wichtig und ich befürworte ihr Statement. In den Grundzügen möchte ich ihr auch überhaupt nicht widersprechen. Lediglich ihre Ausgaben-Rechnung hat mich am Ende sehr überrascht und nachdenklich gemacht. Ich stelle fest, dass ich anscheinend eine andere Art Blogger bin als sie
denn
wenn ich mir das so durchlese, dann muss ich doch feststellen, dass ich mit meinem Blog äußerst zufrieden und glücklich bin.
Ich habe vielleicht nicht so viele Leser, aber sie sind alle sehr freundlich und kommunizieren entweder auf ebendiese Weise mit mir oder gar nicht. Ich brauche deshalb auch keine teuren Server zu finanzieren und schon gar keine Riesen-Flats für Handy und Co., weil ich Social Media auch wesentlich günstiger betreiben kann.
Zugegebenermaßen schaffe ich mir viele Dinge an, die ich auf anderen Blogs entdeckt habe – ich brauche sie nicht für meinen Blog. Ich kaufe sie, weil ich ich sie schön/nützlich etc. finde und für mein Hobby nutze.
Ich bin stolz, wenn ich auch mit den einfachen Dingen die mir zur Verfügung stehen ohne jegliches professionelles Zubehör tolle Fotos für den Blog schießen kann. Meine Spiegelreflexkamera besäße ich ohne den Blog vielleicht nicht. Aber ich habe sie nicht wegen des Blogs.
Ich bin stolz auf diverse Posts, weil ich genau die richtigen Worte gefunden habe, um das zu transportieren, was ich der Welt mitteilen wollte. Meiner kleinen Blogwelt, mit wenigen herzlichen Menschen.
Ich brauche keine Kooperationen mit Unternehmen, die sich für eine geringfügige Entschädigung von mir bewerben lassen. Ja – ich gehe Kooperationen ein: Ich freue mich über das ein oder andere Rezensionsexemplar eines Buches und zweimal im Jahr kostenfreien Einlass auf den Buchmessen in Leipzig und Frankfurt, weil ich mich dank des Blogs zur Presse zählen darf. Aber ganz ehrlich? Ich kenne genug Möglichkeiten, um günstig an Bücher zu kommen, sollte mir der Originalpreis zu teuer sein. Und ich würde ohne mit der Wimper zu zucken für jeden einzelnen Tag den vollen Messeeintritt bezahlen.
Mein Blog ist mein HOBBY und es ist mir jeden Cent WERT!
Wie steht’s mit euch?
Das würde mich jetzt wirklich interessieren…
PS: Ich hoffe, dass dieser Post keinem fanatischen Germanisten unter die Augen kommt. Mir ist die übermäßige Verwendung des Wortes „ich“ insbesondere an Satzanfängen in diesem Text bewusst. Künstlerische Freiheit!
10 Comments
Buchgefieder
Hallo liebe Lulu,
ich stimme dir weitesgehend zu, denn auch ich würde für Bücher mehr ausgeben und zu den Messen ganz normalen Eintritt bezahlen, wenn ich nicht als Presse dort vor Ort sein dürfte. Trotzdem macht es das Bloggerleben doch auch etwas angenehmer, wenn man von Verlagen ernst genommen wird und das ein oder andere Rezensionsexemplar erhält.
Zu dem Statement der anderen Bloggerin kann ich nur sagen, dass es letztendlich jeder halten soll, wie er möchte. Natürlich gibt es auch günstigere Möglichkeiten einen Blog zu führen, aber ist das denn unbedingt notwendig. Es liegt in der Entscheidung des Bloggers, wie er seinen Blog führt und mit wem er zusammen arbeiten will oder eben nicht.
Mir ist in erster Linie wichtig, dass ich Freude an meinem Blog habe. Das soll nicht bedeuten, dass mir meine Leser nicht wichtig sind, aber ich führe einen rein privaten Blog und daher sollte diese "Arbeit" vor allem mir Spaß machen. Im Übrigen gehe ich auch gern mit Freude an meinen richtigen Brotjob.
Die Hauptfrage war ja aber auch, warum Leser sich abwenden, wenn man erwähnt, dass man Kooperationen eingeht. Ganz ehrlich? Ich finde es nicht schlimm, wenn meine Lieblingsblogger dies tun, denn ich weiß, wieviel Arbeit und Zeit so ein Blog benötigt. Aber vielleicht ist es genau dieses Wissen, was mich gelassener macht. Den "normalen" Leser aber nicht, weil er es gleich nicht mehr für ehrlich hält. Warum denn eigentlich? Ich lese verschiedene Blogs, weil ich sie interessant finde und da ist es mir persönlich Wurscht, ob sie Kooperationen eingehen oder nicht, Hauptsache mir macht das Lesen noch Spaß. Ganz anders sehe ich das mit blinkenden Werbebannern….
Ganz liebe Grüße
Karin
LuiseCBB
Liebe Karin,
da hast du recht, in allen Punkten. Genau das macht ja den Austausch unter Bloggern so interessant: Dass es so viele verschiedene Meinungen gibt. Deshalb Danke für deinen Kommentar :)
Ich bin Kooperationen auch nicht grundsätzlich abgeneigt, solange beide Seiten das Arrangement mit sich vereinbaren können, ist ja alles in Ordnung. Nur leider habe ich mittlerweile häufiger den Eindruck, dass viele Blogger von Unternehmen ausgenutzt werden.
Vorrangig geht es mir beim Bloggen auch um die Freude, sonst wäre es wohl nicht zu so einem großen Hobby geworden. Ich glaube, der Hauptgrund, warum sich viele Leser abwenden, sobald man erkenntlich Kooperationen eingeht, liegt in der Anzahl der Kooperationen. Ein zwei gesponserte Posts stören vermutlich niemanden, aber wenn man fast unter jedem Eintrag weiterführende Links findet, frage auch ich mich manchmal, ob der Blogger wirklich noch Spaß am Bloggen an sich hat, oder das alles nur macht, um kostenlos an Produkte zu kommen. Solange ich merke, dass es nicht nur um die Produkte geht, stören mich die Kooperationen auch nicht, die Links blende ich dann einfach aus.
Oh ja, blinkende Werbebanner finde ich auch wirklich schrecklich! :D
Heli reads
Wie gut, dass du Deutsch-Lehrer jetzt für immer los bist, was? ^^
Ich kann dir in allen Punkten nur zustimmen,
LG, Lene :*
LuiseCBB
Auf jeden Fall :D
LG <3
Maria
ich mag es auch überhaupt nicht, wenn man total die eigenwerbung betreibt. habe deinen blog eben über bloglovin entdeckt und finde schon deinen schreibstil sehr symphatisch und beschließe dann einfach deine leserin zu werden. ich bin neben meinem studium fotografin und betreibe einen stil der sich fine art photography nennt und besonders mit film gemacht wird. viele verstehen das nicht, warum ich denn noch mit film fotografiere oder warum ich neuerdings für shootings geld verlange. nicht weil ich so snobbig bin, sondern weil ich mit den jahren einfach anerkennung bekommen habe und meine sachen wie die filme leider geld kosten. doch ich will nicht davon leben können oder unsummen verlangen weil ich mich so toll finde. ich muss irgendwo schon meine kosten decken und meinen künstlerischen stil gleichzeitig beibehalten können. ich verlange keine fünfhundert euro für ein zweistündiges shooting um dann meinem kunden nur 4 bilder zu geben. das ist total der wucher und macht nicht symphatisch. sowieso treffe ich auch immer meine modelle damit man sich kennenlernt und ich beschließe dann auch ob ich zusammenarbeite oder nicht. mir ist symphatie sehr wichtig und dafür betreibe ich den aufwand und meine liebe zur fotografie. nicht wegem dem kommerziellem gedöns ;) MIr macht es einfach spass, genau wie dir, bilder zu machen und sie mit der welt zu teilen.
alles liebe, maria
ps. blinkende werbebanner brauch kein mensch. wer einen blog oder ein foto mag, der brauch doch keine werbung und folgt auch so ;)
http://www.mariavictoriaphotography.com
LuiseCBB
Da sage ich doch herzlich willkommen und danke für die lieben Worte! :)
Jetzt hast du mich wirklich neugierig gemacht, ich schaue gleich mal zu dir rüber.
Ich finde, du solltest auf jeden Fall Geld dafür nehmen, wenn du Shootings machst. Das ist schließlich eine Dienstleistung, die man einem "richtigen" Fotografen auch bezahlen würde. Gerade durch das Bloggen und selbst fotografieren (wenn auch in einer ganz anderen Richtung) merkt man, wie viel Arbeit hinter schönen Bildern und Beiträgen steckt und lernt, das wertzuschätzen.
Sympathie ist unheimlich wichtig und das merkt man auch schnell mal einem Blog an, wenn er nicht mit so viel Liebe und Freundlichkeit geführt wird.
Danke für deine Meinung :)
Liebe Grüße!
Tinten Hexe
Ich denke ich gebe nicht wirklich Geld aus für den Blog: Bücher kaufe ich mir sowieso im Übermass =) Aber ich finde es spannend dass die Diskussion mal angekickt wurde..
Danke für den Beitrag und den intimen Einblick!
LG Tintenhexe
LuiseCBB
Ich würde sagen, wenn bei Foodbloggern das Essen zu den Kosten zählt, dann bei Buchbloggern auch die Bücher, oder? :D
Spannend finde ich es auch, besonders, wie die Leute auf den Post bei Gourmet Guerilla reagieren, da ist ja einiges los!
Gern geschehen ;)
Liebe Grüße!
Mikka Liest
Hmmm, der Artikel dieser Bloggerin ist ja gut geschrieben und interessant, aber bei den Kosten hab ich mich manchmal gefragt, warum die so enorm sind oder ob man die wirklich nur als Kosten für den Blog bezeichnen kann… Aber gut, sie wird sich schon was dabei gedacht haben.
Ich kaufe eigentlich nichts *nur* für meinen Blog. Klar, ich bespreche Bücher, die ich mir kaufe, aber die würde ich mir auch kaufen, wenn ich sie nicht besprechen würde. Auch meinen Computer und meine Flatrate habe ich mir nicht nur für meinen Blog angeschafft.
Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, dass Blogger sich von Firmen unterstützen lassen; schließlich nehme ich ja auch Rezensionsexemplare von Verlagen an. Mir ist nur wichtig, dass der Blogger trotzdem ehrlich bleibt und sich seine eigene Meinung nicht verbiegen lässt.
Ich habe dich übrigens getaggt für den Coffee Book TAG:
http://mikkaliest.blogspot.de/2015/02/tag-der-woche-coffee-book-tag.html
Ich würde mich freuen, wenn du mitmachst! :-)
LuiseCBB
Ich denke, das ist auch der Punkt, den die meisten an ihrem Post kritisieren. Na klar braucht man für einen Blog PC und Internet, aber diese Ausgaben hat man normalerweise sowieso.
So geht es mir auch. Vielleicht ist das unter Foodbloggern ein größeres Problem, aber unter den Buchbloggern gibt es doch gar nicht so viele gesponserte Posts und wenn doch, dann stört es eigentlich keinen.
Dankeschön, da schaue ich gleich vorbei :)